So förderst du die Feinmotorik deines Kindes

Bewegung macht schlau

Erinnern Sie sich noch an die ersten Male in ihrem Leben? Es gibt viele solcher Momente, wenn wir etwas zum allerersten Mal machen, die meisten vergessen wir. Wenn Sie Eltern sind, kennen Sie aber viele erste Momente Ihres Kindes. Und Ihre eigenen Eltern kenne Ihre, an die Sie selbst sich nicht erinnern können.

Der erste, bewusste Griff mit den kleinen Fingern. Das erste Mal herum robben, der erste unbeholfene Schritt. Die Koordination von Besteck und Stiften. Das erste Mal Fahrrad fahren. Bei unzähligen Tätigkeiten ist eine gute Feinmotorik wichtig. Dazu gehört nicht nur Fingerfertigkeit. Auch Augen und Mundbewegungen, Mimik und Gestik und die Bewegung der Zehen. All das lernen wir fast von allein, mag man meinen. Doch es gibt vielerlei Weisen, wie wir unsere Kinder dabei unterstützen können. Warum sollten wir das tun? Feinmotorik bedeutet Körpergefühl, sich selbst Bewusstsein, Körperspannung aufbauen. Doch es gibt auch eine geistige Komponente dabei.
Beim Lernen wird dazu geraten sich zu bewegen, statt still dazu sitzen. Denn Bewegung aktiviert die motorischen Zentren des Gehirns. Und diese spielen eine wichtige Rolle beim Aufnehmen und Speichern vom Informationen. Wörter, Zahlen und Inhalte lassen sich viel leichter merken, wenn man sich rhythmisch bewegt oder Gestiken einsetzt. So hat man mehr Spaß am Lernen.
Denn Bewegung und Feinmotorik spielen sich im gleichen Gehirnareal ab, wie Mathematik und Zahlenverständnis. Bewegung macht schlau. Durch spielerische, motorische Aufgaben verbessert sich das Zahlenverständnis und die Fähigkeit Dinge zu verknüpfen. Wie also können wir unseren Kindern nun dabei helfen? Wir von Body Brian Activity haben da einige Ideen und Tipps parat:

Bewegung macht die Welt (be-)greifbar

Babys beginnen bereits früh, ihre Umgebung zu erkunden. Sie greifen intuitiv nach unseren Fingern und Gegenständen und erkunden bald alles, was sie in die kleinen Finger bekommen, mit dem Mund. Am Anfang sind es noch größere Gegenstände, die leicht zu greifen sind. Aber je größer das Baby wird, desto kleiner werden die Gegenstände, desto besser hat es Greifen gelernt. So beherrschen Babys gegen Ende ihres ersten Lebensjahres einen Zangengriff und können auch winzige Gegenstände ergreifen.


Um das zu unterstützen, können Sie ihm immer wieder interessante Gegenstände zum Greifen und Erforschen anbieten. Je größer das Kind wird, desto mehr Möglichkeiten die Feinmotorik zu trainieren kommen im Alltag dazu. Sich die Hände waschen und abtrocknen, Kleider an und ausziehen mitsamt all den Knöpfen, Reißverschlüssen oder Klettverschlüssen zum Beispiel.
Für uns sind all das Tätigkeiten, die längst automatisiert ablaufen. Für Kinder ist das erst etwas Neues, das geübt werden muss und das ihr gesamtes motorisches Können trainiert. Auch wenn diese Tätigkeiten bei Kindern dann mal etwas länger dauern, ist es wichtig zu warten und sie bei diesem Lernprozess zu fördern.

Spielen bedeutet zu Lernen

Dabei können wir auch mit Spielen und Spielzeugen helfen. Gegenstände nach Formen und Farben sortieren, Puzzles, mit der Schere schneiden, Perlen auffädeln zum Beispiel. Oder im Sand mit Förmchen spielen, mit Fingerfarben malen, Musikinstrumenten Töne entlocken, Angelspiele und Finger hakeln. Es gibt viele Möglichkeiten und entsprechende Spielzeuge und bestimmt finden sie darunter Dinge, die ihrem Kind ganz besonders großen Spaß bereiten. Aber nicht nur die Hände schulen die Motorik, sondern auch die Füße.
Kinder balancieren gerne und schärfen dadurch ihren Gleichgewichtssinn. Steine, Gras, Sand, Erdboden, Blätter – unterschiedliche Untergründe beim barfusslaufen sind eine wertvolle Erfahrung. Auch Gegenstände mit den Füßen zu ertasten oder mit einem Stift zwischen den Zehen zu malen schult die Feinmotorik. Und nicht zuletzt sind auch Augen- und Mundbewegungen und Mimik wichtig. Schneiden Sie mit ihrem Kind Grimassen, verziehen das Gesicht, rümpfen die Nase oder versuchen mit der Zunge die Nasenspitze zu erreichen.
All das trainiert die Gesichtsmuskulatur. Außerdem machen solche Quatsch-Spiele Kindern unglaublich viel Spaß. In den Spielwarenläden gibt es eine großartige Vielfalt von Spielen, Puzzles und Motorikbrettern. Suchen Sie sich die Dinge, die Ihrem Kind am meisten Spaß bereiten. Spielerisch haben Kinder am meisten Spaß am Lernen. Denn bei einem sind wir uns bei Body Brian Activity sicher: Bewegung macht schlau.

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Der Körper denkt mit

Ob wir einen heißen Kaffee trinken, uns die Hände waschen, lächeln oder die Hände in die Luft recken – Körperempfindungen und Bewegungen beeinflussen unsere Befindlichkeit. Oftmals geschieht dies sogar, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Siebzig Meter unter der Capilano Canyon Suspension Bridge in Kanada liegen Felsen und Stromschnellen. Dem jungen Mann auf der wackligen Hängebrücke klopft das Herz. Da kommt eine attraktive Frau auf ihn zu und bittet ihn, einen Fragebogen für ihren Psychologiekurs auszufüllen. Für Rückfragen gibt sie ihm ihre Nummer. Er wird sie anrufen – und das nicht, weil er Fragen hätte, sondern weil er die Dame so attraktiv fand.

Ob die Frau jedoch an einem anderen Ort zu anderer Zeit ähnlich stark auf ihn gewirkt hätte, ist fraglich. Denn die extreme Situation hat den jungen Mann wahrscheinlich verwirrt: Unbewusst hat er den Schluss gezogen, dass sein Herz wegen dieser Frau gerast hat. Und die Brücke dabei völlig vergessen.

Dieses Szenario stammt aus einer Studie von Donald G. Dutton und Arthur Aron von der University of British Columbia in Vancouver. Tatsächlich rief jeder zweite Mann die Frau zurück, wenn sie ihn auf der wackligen Brücke interviewt hatte. Fand das Interview dagegen auf einer Bank oder im Park statt, meldeten sich nur halb so viele Versuchspersonen. Eine mögliche Erklärung für diesen Anflug von Romantik ist eine so genannte Fehlattribution der physiologischen Erregung: Das Gehirn registriert die körperliche Wallung und sucht nach einem plausiblen Grund. Manchmal ordnet es die Aufgeregtheit jedoch der falschen Ursache zu, in diesem Fall der Frau statt der Hängebrücke.

 

Der Körper beeinflusst das Gehirn

Der Körper beeinflusst das Gehirn auf viele Weisen. “Embodiment”, “Verkörperung”, nennen Kognitionswissenschaftler dieses Phänomen. Sie gehen davon aus, dass der Körper mehr ist als nur Hardware für die Software des Geistes. Der bekannte Neurowissenschaftler António Damásio von der University of Southern California bringt diese Ansicht auf den Punkt: “Der Geist ist nicht nur eine Sache des Gehirns, sondern auch des Körpers” – was sich im Original viel schöner anhört: “The mind is embodied, not just embrained.”

Dahinter steckt die Idee, dass das Denken eng verstrickt ist mit dem, was der Körper empfindet und tut. Man nimmt zum Beispiel an, dass die Wärme eines Heißgetränkes im Gehirn die Vorstellung von emotionaler Wärme auslöst. Zumindest schätzen Menschen eine fremde Person als freundlicher, hilfsbereiter und vertrauenswürdiger ein, wenn sie gerade eine warme Tasse in der Hand halten.

Ein Grund hierfür liegt möglicherweise im modularen Aufbau der Gehirnrinde: Dort gibt es Bereiche, die auf bestimmte Funktionen spezialisiert sind, etwa die Verarbeitung von Sehreizen zur Erkennung von Farben, Bewegungen, Empfindungen, Lauten oder Gerüchen. Untereinander sind sie stark vernetzt. Aktiviert eine Information ein Modul, breitet sich diese Aktivität auch in anderen Gehirnarealen aus, die mit diesem verbunden sind.

Neurowissenschaftler nehmen an, dass das Gehirn abstrakte Konzepte wie emotionale Wärme mit körperlichen Erfahrungen verknüpft, um sie zu verstehen. Wenn eine Mutter ihr Baby im Arm hält, nimmt der Säugling ihre Körperwärme wahr. Diese frühen Erfahrungen bilden vielleicht das Gerüst, an dem Kinder ein komplexes Konzept wie emotionale Wärme erlernen können. Auch Jahre später kann unser Gehirn auf unsere frühen Körperempfindungen zurückgreifen – und wenn wir dann im Büro einen heißen Kaffee in der Hand halten, aktiviert die Wärmeempfindung das damit verknüpfte Konzept, und wir nehmen die anwesenden Kollegen als herzlicher wahr. Das spiegelt sich auch auf neuronaler Ebene wider – der Inselcortex ist an der Empfindung von psychischer und physischer Wärme beteiligt.

Reinwaschen des Gewissens

Doch nicht nur, was der Körper berührt, beeinflusst das Denken. Auch eigene Handlungen wirken sich auf die Kognition aus. Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür ist der so genannte “Macbeth-Effekt”, benannt nach Shakespeares gleichnamigem Stück. Dort wäscht sich Lady Macbeth verbissen die Hände, um sich von der Schuld am Tod des schottischen Königs reinzuwaschen. Ganz ähnlich verhielten sich die Teilnehmer einer Studie des Teams um Verhaltenswissenschaftler Chen-Bo Zhong von der University of Toronto: Hatten sich die Probanden an eine eigene unmoralische Tat erinnert und diese beschrieben, wählten sie als Belohnung für ihre Teilnahme eher ein antiseptisches Tuch statt eines Stiftes.

Und anders als bei Lady Macbeth – der alles Waschen nichts hilft, und die das Gefühl nicht los wird, dass das Blut des Ermordeten an ihren Händen klebt –, scheint in der Realität der Effekt auf das Gewissen größer zu sein. Das zumindest zeigt ein weiteres Experiment, bei dem die Probanden ebenfalls ein persönliches Vergehen beschreiben sollten. Im Anschluss durfte sich die Hälfte der Teilnehmer die Hände mit einem antiseptischen Tuch reinigen. Danach empfanden sie weniger Schuld- und Schamgefühle sowie geringeren Ekel.

Beim Macbeth-Effekt vermuten Linguisten und Psychologen ebenfalls, dass Menschen das komplexe Konzept der moralischen Reinheit anhand körperlicher Erfahrungen erlernt haben. In vielen Sprachen finden sich dafür Hinweise: Im Deutschen hat man ein “reines Gewissen” oder “eine weiße Weste”, im Englischen beschreiben “clean” und “pure” körperliche und moralische Sauberkeit und im Chinesischen bezeichnet der Ausdruck “dreckige Hände” einen Dieb. Auch bildgebende Verfahren zeigen diesen Zusammenhang. Wenn wir uns vor verdreckten Toiletten ekeln, verziehen wir nicht nur das Gesicht auf die gleiche Weise wie beim Angewidertsein angesichts korrupter Manager – wir aktivieren sogar teilweise überlappende Gehirnregionen, vor allem in Stirn- und Schläfenlappen.

 

Haltung und Mimik

Auch die eigene Körperhaltung und Mimik beeinflussen unsere Geisteshaltung. “Halt dich gerade, Kind”, mahnt die Großmutter – und hat Recht. Studien deuten darauf hin, dass man sich selbstbewusster fühlt, wenn der Rücken aufrecht gehalten wird. Auch Schauspieler berichten oftmals, dass sie ein Gefühl tatsächlich empfinden, wenn sie es darstellen. Geht es einem nicht gut, kann es zum Beispiel helfen, die Mundwinkel hochzuziehen. Das konnte der Psychologe Fritz Strack von der Universität Würzburg schon 1988 zusammen mit Kollegen in einer Studie zeigen. Die Probanden betrachteten Cartoons und hielten währenddessen einen Stift entweder mit ihren Zähnen, wodurch das Lächeln erleichtert wird, oder mit ihren Lippen, wodurch das Lächeln erschwert wird. Im Anschluss beurteilten sie Cartoons als lustiger, wenn sie den Stift mit den Zähnen gehalten hatten. Dies entspricht der Annahme der Facial-Feedback-Hypothese, nach der der Gesichtsausdruck emotionales Erleben und Verhalten beeinflusst.

Unsere Mimik hilft uns jedoch nicht nur, die eigenen Gefühle zu erkennen, sondern auch die Emotionen anderer. Studien suggerieren, dass Menschen Emotionen auf Fotos von Gesichtern besser identifizieren können, wenn sie den gezeigten Ausdruck nachahmen. Im Gehirn sind dabei ähnliche Areale aktiv, als ob der Betrachter die Emotionen selbst empfinden würde. Psychologen vermuten, dass diese Simulation des Mienenspiels anderer eine wichtige Rolle für Empathie spielt.

Es gibt also viele Hinweise darauf, dass unser Körper dem Gehirn hilft, Komplexes zu begreifen, eigene Gefühle wahrzunehmen und sich in andere hineinzuversetzen.

(Quelle: www.dasgehirn.info, Autor Hanna Drimalla, Wissenschaftlicher Beitrag Dr. Christian Pfeiffer und Prof. Dr. Martin Lotze)

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So punktest du bei deinen Kindern

Bewusst zu leben bevölkert Werbung, Foren und Printmedien. Doch wie steht es in unserem persönlichen Alltag damit? Gelingt es uns, kleine Dinge zu genießen, Kindern ein Vorbild zu sein, selbst motiviert mit Herausforderungen umzugehen?

Es gibt zahlreiche Fallen, in die Eltern verständlicherweise tappen können. Man fühlt Stress bei der Arbeit und checkt deswegen in der Freizeit oder in den Ferien seine Mails. Man ist müde und möchte sich am Abend nicht mehr zum Joggen oder Spazierengehen aufraffen. Verführerisch leicht lässt sich der Fernseher bedienen, schnell hat man durch verschiedene Programme gezappt. Zu spät stellen viele fest, dass die Zeit vergeudet worden ist und man Seele und Körper besser hätte in Form bringen können.

Dabei ist es gar nicht so schwierig, Kindern das Leben bewusst vorzuleben und dabei selbst ausgefüllter und zufriedener zu sein. Vorausgesetzt, die Fallstricke sind einem selbst bewusst. Vergegenwärtigen Sie sich immer, dass Kinder ihre Eltern sehr genau beobachten. Schon kleine Kinder erfassen intuitiv, wie sich Eltern fühlen und ob die Worte ihrer Eltern mit deren Taten übereinstimmen. Worauf also gilt es zu achten?

Sprechen und Handeln in Einklang bringen

Alle Eltern werden in Kindergarten und Schule über die Gefahren des Internets aufgeklärt. Hoch motiviert kehrt man dann vom Elternabend zurück und stellt Regeln auf. Beispielsweise wird dem erstaunten Nachwuchs erklärt, dass der Handy- und Internetkonsum nur auf eine halbe Stunde täglich begrenzt ist. Keine Frage, solche Überlegungen und Regeln sind sinnvoll. Doch viel wichtiger ist es, selbst ein überzeugendes Vorbild zu sein. Bevor man seine Kids maßregelt, sollte man offen und ehrlich mit den eigenen Vorlieben und Verhaltensweisen umgehen. Wann und wie oft surft man selbst durchs Netz? Sind Handy und iPad bei Tisch tabu oder wie ein stiller Freund, der immer befragt wird, ehe die Familienmitglieder miteinander kommuniziert haben?

Dasselbe lässt sich über Kochen und Essen sagen. Nicht jeder kocht gerne. Gemeinsame Mahlzeiten machen Mühe. Einkaufen, Gemüse schnippeln, Kartoffeln garen, aufdecken, abdecken, spülen: Dies alles kostet Zeit. Gegebenenfalls schmeckt ihren Kindern auch das Essen nicht, und das wird deutlich kommuniziert. Ist das ein Grund aufzugeben? Keinesfalls! Bleiben Sie geduldig, sprechen Sie mit Ihren Kindern und sagen Sie ihnen, was Sie am Kochen schön finden. Kräuter duften gut, frische Karotten und Paprika schmecken süß und knackig, Salat hat viele Vitamine, es macht Freude in einzelnen Schritten eine leckere Soße anzurühren. Gerade kleine Kinder helfen gerne mit. Auch wenn es länger dauert: Lassen Sie Ihre Kinder mithelfen und loben Sie ehrlich, aber nicht übertrieben. Kinder sollten lernen, dass Arbeit normal ist und dazu gehört.

 

Bleiben Sie im Gespräch

Kinder sind perfekte Beobachter. Sie erkennen schnell und klar, ob ihre Eltern authentisch sind. Darüber hinaus freuen sich Kinder, wenn sie ernst und wahrgenommen werden. Das Stichwort für einen bewussten Umgang mit allen Dingen fängt bei den eigenen Kindern an. Wenden Sie sich Ihren Kindern zu, sprechen Sie mit Blickkontakt und sind sie ganz präsent. Buggys schiebende, joggende und telefonierende Eltern wirken vielleicht lässig, sind aber kein Vorbild an liebevoller Zuwendung. Gerade Kinder spüren, ob die Eltern sich vollständig auf sie einlassen oder mehrere Dinge nebeneinander tun. Dabei ist es besonders wichtig, seinen Fokus – vor allem bei größeren Kindern – auch auf das Zuhören zu richten. Nur durch sanftes Nachfragen erfährt man, ob sich Kinder in der Schule wohlfühlen oder durch Bewertungen von Lehrern und Mitschülern verunsichert worden sind.

 

Lösungen finden

Jedes Gespräch ist wichtig. Noch wichtiger ist jedoch die positive Einstellung dem eigenen Leben gegenüber. Herausforderungen wird es immer geben. Die Frage ist, wie man mit Schwierigkeiten umgeht. Bestärken Sie Ihr Kind zu einem bewussten Umgang mit den eigenen Gefühlen. Welche Lösung stellt sich Ihr Kind vor, wenn es sich im Sportverein nicht wohlfühlt? Viele Eltern erwarten von ihren Kindern Leistungen, die sie selbst nicht erbracht haben. Das ist verständlich. Schließlich möchte man nur das Beste für sein Kind und kennt das Gefühl, im einen oder anderen Gebiet versagt zu haben. Aber: Fehler, Versagen und Niederlagen gehören zum Leben dazu. Durch Schwierigkeiten lernen wir uns besser kennen, suchen nach neuen Wegen, werden kreativ und aufgeschlossen für Neues. Bestärken Sie sich innerhalb der Familie. Besprechen Sie eigene Sorgen durchaus auch mit Ihren größeren Kindern. Das schafft Vertrauen und führt oft zu ungeahnten Lösungen.

In der Ruhe liegt die Kraft

Konzentration und Leistungsfähigkeit kann man spielerisch lernen. Wer Sport treibt und keinem falschen Leistungsgedanken aufsitzt oder ein Instrument lernt, übt sich in Hingabe. Hingabe kann man durch kleine Dinge lernen. Schärfen Sie früh die Sinne Ihrer Kinder. Lenken Sie beim Waldspaziergang den Blick auf Schmetterlinge, fleißige Ameisen und ewig wechselnde Wolkenbilder. Genießen Sie gemeinsam den Duft von frischem Heu im Sommer, das weiche Fell einer schnurrenden Katze, den Duft frischer Brötchen beim Bäcker oder das sanfte Rauschen der Wellen, die an Land plätschern. Lassen Sie Ihre Kinder die Augen schließen und einen weichen Stoff fühlen oder an Kräutern riechen. Es gibt viele Möglichkeiten, die Sinne zu schulen, ohne schulmeisterlich zu sein.
Kann Ihr Kind keine Schleife binden und die Lehrerin macht Druck, lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Oft genügt ein bisschen Kreativität, um Spannung zu lösen: Beim gemeinsamen Spaziergang durch den Park übt man mit einem Grashalm, eine Schleife zu binden.
Gemeinsame Zeiten der Stille stärken den Zusammenhalt und das Wohlbefinden. Warum nicht ein paar Minuten auf einer Parkbank sitzen und den Enten zusehen? Oder in eine Kirche gehen und die alten Glasfenster genießen? Auch eine Bergtour mit fantastischen Ausblicken schärft den Sinn für die Schönheit der Natur in klarer Luft.

Die Natur lieben lernen

Die Natur ist unser größter Lehrmeister. Bäume, Blumen, Tiere: Alles lebt in einem eigenen Kreislauf, den man gemeinsam betrachten und erforschen kann. Wer gelernt hat, einen liebevollen Blick auf die Natur zu haben, wird dieses Gefühl auch auf Menschen übertragen. Viele Familien haben daher einen Hund oder eine Katze. Aber auch Vögel, Insekten und Eichhörnchen begeistern mit ihren Fähigkeiten, ihrer Schönheit und ihrer natürlichen Lebensfreude.

Es ist verständlich, dass man sich über lang anhaltenden Regen ärgert. Doch ist es sinnvoll? Ärger ist reflexiv: Man ärgert sich! Deswegen ist es besser, Wege zu finden, wie man mit schlechtem Wetter umgehen kann. Gummistiefel, Regenmantel und Schirm sind einfache Mittel, um schlechtem Wetter zu trotzen und nach einem Spaziergang an frischer Luft wieder gut gelaunt nach Hause zurückzukehren. Gerade der Wechsel ist anregend. Bewegung und der Kontakt mit Sonne, Regen und Wind sind auch für die Psyche des Menschen wichtig.

Für Bewegung sorgen

Kinder brauchen Abwechslung und Kinder brauchen Bewegung. Am besten ist es, täglich länger an die frische Luft zu gehen. Denken Sie daran, Trinken und gesundes Essen mitzunehmen: Kinder werden schnell hungrig!
Besser als Eis oder Schokoriegel vom Kiosk sind knackige Karotten, Äpfel oder frisches Brot.
Wer mit Kindern unterwegs ist, kann sich kleine Spiele ausdenken. Nehmen Sie einen Ball mit, ein Springseil oder eine Slackline. Wenn sich zwei Familien treffen, kann man zusammen Fußball spielen oder in einem städtischen Park ein Volleyballnetz aufbauen.
Bewegung macht schlau, denn die Koordination von Armen, Beinen und Händen schafft direkt Synapsen im Gehirn, die allerdings nur dann erhalten bleiben, wenn man immer wieder trainiert.
Kinder, die vor dem Lernen eine Runde Fahrrad fahren oder im heimischen Garten Fußball spielen, lernen leichter und schneller, als wenn sie direkt nach der Schule oder der Mittagsbetreuung Hausaufgaben machen sollen.

Doch auch hierbei gilt: Eltern sind immer Vorbild, ob uns das passt oder nicht. Wenn man selbst viel raucht oder jeden Abend eine Flasche Wein trinkt, muss man sich nicht wundern, wenn Jugendliche dasselbe tun wollen. Das bedeutet nicht, dass man sich als Eltern Lebensfreude, Optimismus und Feiern abgewöhnen muss. Im Gegenteil! Kinder lieben Eltern, die aktiv sind. Kinder orientieren sich an Müttern und Vätern, die ihnen die Welt vermitteln, eigene Begeisterung formulieren und sie zu Dingen anregen. Sei es, ein Instrument zu lernen, einem Sportverein beizutreten, gemeinsam einen Kuchen zu backen oder eine Fahrradtour zu unternehmen.

Weniger ist mehr

„Less is more“ – der berühmte Satz des großen Architekten Mies van der Rohe besitzt immer noch volle Gültigkeit. Es ist sinnvoll, Kinderzimmer nicht mit allem, was die Werbung vorschlägt, auszustatten. Eine gute Idee ist außerdem, mit seinen Kindern das Zimmer gemeinsam zu gestalten. Kinder finden es toll, wenn Eltern mit ihnen etwas Handwerkliches bauen. Auch Spiele und Lesen fördern Konzentration und spielerisches Lernen.
Große Wünsche kann man langsam wachsen lassen, etwa, indem man darauf spart. Vorfreude ist eine besonders schöne Freude, weil sie die Fantasie in Gang setzt. Zu bewusstem Leben gehört Neugierde. Dann macht Lernen Spaß!

Ausblicke

Natürlich wissen auch wir von Body Brain Activity, dass man nicht alles richtig machen kann. Hinterfragen Sie sich hin und wieder kritisch. Sehen Sie es als Chance, mit Ihren Kindern zu reifen und zu wachsen. Kinder sind ein hervorragender Spiegel und das Wertvollste, was Eltern besitzen. Wer bereit ist, ohne Wenn und Aber Zeit mit seinen Kindern zu teilen und die Gefühle seiner Kinder ernst zu nehmen, wird immer profitieren. Der eine oder andere Umweg schadet nicht, lassen Sie sich niemals entmutigen!

Hier bekommst du 7 kostenlose Tipps, wie du einfach die Konzentration deines Kindes steigerst plus Mathe-, Lese- und Rechtschreibschwächen behebst!

Die Welt und uns erspüren

Vom kribbelnden Kuss bis zum schmerzlichen Anfassen der Herdplatte – das sensomotorische System beschert höchst angenehme und ziemlich unangenehme Sinnesempfindungen. Um Umwelt und eigenen Körper wahrzunehmen, ist es unabdingbar, bei Klein und Groß.

Plumps musste überall mit, ohne ihn tat Julia keinen Schritt. Bereits als Baby drehte sie einen seiner mit Watte ausgestopften Knöpfe vor dem Einschlafen – später wurde der kleine Stoffclown von ihr umhergeschleppt, gestreichelt und geküsst. Sauberer wurde er so nicht. Den Versuch ihrer Mutter, die abgewetzte Puppe durch ein neues Exemplar zu ersetzen, entlarvte Julia sofort: “Das ist nicht Plumps”, erklärte sie. Die Knöpfe fühlten sich anders an.

Wenn kleine Kinder die Welt entdecken, dann reicht es ihnen nicht, nur zuzuschauen und zuzuhören. Die Rassel wandert unwillkürlich von den Händen in den Mund, und auch der mit Badewasser vollgesogene Schwamm ist wohl zum Trinken da. Alles Neue müssen sie anfassen, um Form, Textur und Bedeutung zu begreifen. Und auch über die Babyjahre hinaus bleibt der Tastsinn ein wichtiges Hilfsmittel, um neue Dinge zu lernen.

Der Tastsinn ist aber nur ein – wenn auch essentieller Teil – des somatosensorischen Systems. Darüber hinaus besteht es aus mindestens drei weiteren Sinnen: dem Temperatursinn, dem Schmerzsinn und der Tiefensensibilität oder Propriozeption. Während Letztere der Eigenwahrnehmung des Körpers dient, also Informationen von innen liefert, ist die wichtigste Außenstelle des somatosensorischen Systems unser mit Abstand größtes Sinnesorgan – die Haut. Von dort gelangen permanent Signale über das Rückenmark ins Gehirn. Genauer gesagt zum somatosensorischen Cortex, der bei der Umwandlung der Reize in Wahrnehmungen hilft.

Es sind Wahrnehmungen, die nicht nur unabdingbare Informationen über die Umwelt und den eigenen Körper liefern, sondern unser gesamtes (Er-)Leben enorm bereichern. Was wäre ein Strandspaziergang, würden wir nicht die warme Sonne auf der Haut und den Sand unter den Füßen spüren? Zärtlichkeit und Sex ohne die Fähigkeit, Berührungen zu empfinden?

 

Spüren ist lebenswichtig

Verglichen mit anderen Sinnen, vor allem dem Sehsinn, wird dem somatosensorischen System trotzdem oft wenig Beachtung geschenkt – auch von der Forschung. So gibt es in Deutschland nur ein einziges Labor, das sich speziell mit dem Tastempfinden beschäftigt. Dabei erfüllen somatosensorische Wahrnehmungen lebenswichtige Aufgaben. Schmerzen warnen uns, dass eine Verletzung oder eine Krankheit Leib und Leben bedroht. Ein Kribbeln auf der Haut signalisiert Parasiten. Durch Kalt- und Warmrezeptoren in der Haut erspüren wir die Temperatur von Gegenständen und der Umgebung, außerdem ermöglicht der Temperatursinn eine sehr feine Regulation der inneren Körpertemperatur – je nachdem wie heiß oder kalt es um uns herum ist. Vibration verheißt vielen Tieren nahe Beute oder auch Gefahr aus dem Hinterhalt. Und ohne die Rezeptoren in Muskeln und Gelenken, die über die Position des Körpers im Raum informieren, würden uns selbst einfache Bewegungen schwer fallen. Über Berührung bestärken wir außerdem soziale Kontakte: In den Arm genommen zu werden, beruhigt in Notsituationen mehr als tausend Worte.

Anders als beim Hören, Riechen, Schmecken oder Sehen sind die Sinneszellen des somatosensorischen Systems nicht auf einen Körperteil wie Ohr, Nase, Mund oder Augen beschränkt. Im Gegenteil: Seine etwa 20 verschiedenen Rezeptortypen sind in unterschiedlicher Dichte über den gesamten Körper verteilt. Wer eine schnurrende Katze auf seinem Schoß kräftig streichelt, benutzt gleich drei Gruppen von Tastsinneszellen: Die Meissnerschen Körperchen sind für leichte Berührungen zuständig und vermelden das seidige Fell, die lamellenartigen Vater-Pacini-Körperchen registrieren Vibration und somit das Schnurren. Und die auf Druck spezialisierten, scheibenförmigen Merkelzellen leiten Informationen über das Gewicht der Katze weiter.

Nicht Brüder sondern nur enge Verwandte

Dass Sinneseindrücke nicht eins zu eins wiedergeben, wie die Welt „wirklich“ ist, verdeutlichen zwei andere somatosensorische Empfindungen: „normaler“ Schmerz und Juckreiz. Für beides gibt es in der Umwelt keine Entsprechung – nichts, was per se weh tut oder kribbelt. Und trotzdem fühlen sich diese mentalen Konstrukte unseres Gehirns sehr real an. Wird die Haut oder das Gewebe darunter verletzt, schlagen freie Nervenendigungen – so genannte Nozizeptoren – Alarm und wir fühlen einen stechenden Schmerz. Diese Signale der Nozizeptoren – vom lateinischen ‘nocere’ für ‘schaden’ abgeleitet – gehen noch einen direkteren Weg. Sie aktivieren Reflexbahnen im Rückenmark, sodass wir uns schnellstmöglich in Sicherheit bringen können. Entzündungen verursachen dagegen dumpfe Schmerzen.

Auch der Juckreiz warnt vor Gefahren: ganz akut, wenn ein Parasit in unsere Haut eindringt oder auch über Wochen, wenn Nerven oder Haut krank sind. Das unerträgliche Kribbeln ist aber nicht einfach der kleine Bruder des Schmerzes. Werden die Nozizeptoren nur leicht gereizt, so juckt es, lautete lange eine These. Ein Team um Zhou-Feng Chen vom Schmerzzentrum der Washington University School of Medicine im amerikanischen St. Louis hat das im Jahr 2009 widerlegt. Es wies nach, dass man bei Mäusen den Juckreiz ausschalten kann, ohne dabei das Schmerzempfinden zu beeinflussen. Also müssen eigene Signalwege von diesen Nervenenden bis zum Gehirn für beide Empfindungen vorhanden sein. Zuvor hatte Martin Schmelz, vormals Physiologe an der Universität Erlangen jetzt in der Translationalen Schmerzforschung an der Universität Heidelberg, bereits zeigen können, dass es freie Nervenenden in der Haut gibt, die nur für das Jucken zuständig sind. Sie reagieren ausschließlich auf den Botenstoff Histamin, der zum Beispiel nach einem Mückenstich die Haut anschwellen lässt.

 

Achtung, hier passiert etwas!

Eine weitere Familie der Schmerzrezeptoren mit Sitz in den oberen Hautschichten dient als Messstation für kalt oder warm. Die Kaltpunkte liegen in den oberen Hautschichten, sie reagieren auf Temperaturen zwischen 5 und 36 Grad Celsius, die Warmpunkte übermitteln Werte von 25 bis 45 Grad. Kommen wir von einem klimatisierten Gebäude in die pralle Sommersonne, so feuern vor allem die Warmrezeptoren; die für Kälte bleiben stumm. Beim Baden im Meer ist es umgekehrt. Allerdings stellen sich diese freien Nervenendigungen schnell auf die neue Temperatur ein. Die Messung ist also keineswegs objektiv, sondern hängt unter anderem von der Ausgangstemperatur der Haut ab, der Geschwindigkeit der Temperaturänderung und der Größe der Hautfläche, die der Temperatur ausgesetzt ist.

Das meiste, was uns das somatosensorische System meldet, dringt allerdings gar nicht erst in unser Bewusstsein. Und das ist auch gut so. Würden wir jeden einzelnen Berührungsreiz wahrnehmen, wäre zum Beispiel Kleidung unerträglich. Es sind die Änderungen, die wir registrieren. “Achtung! Hier passiert etwas”, melden dann die Nervenzellen. Schürft sich ein Kind das Knie auf, so wird die Verletzung sofort zu Tränen führen. Rempelt uns jemand an, werden wir uns nach dem Übeltäter umschauen. Doch auch Aufmerksamkeit und Erwartungen steuern, was wir wahrnehmen. Sind wir durch den Anrempler abgelenkt, hat auf der anderen Körperseite ein Taschendieb leichtes Spiel. Und das Kind, dessen Knie blutet, wird den Schmerz wohl intensiver wahrnehmen als ein Soldat, der im Feld schwer verletzt um sein Leben kämpfen muss. Hier greifen zwei Prozesse ineinander: Die Informationen, die die spezialisierten Sinneszellen mit an das Gehirn weitergeben – und wie das Gehirn diese verarbeitet und bewertet.

 

Mit Fingerspitzengefühl die Welt entdecken

Für das Gehirn sind nicht alle Körperregionen gleich. Je größer die Dichte an Rezeptoren in einem bestimmten Körperteil, desto größer ist auch der Bereich des somatosensorischen Cortex, der sich mit ihren Informationen beschäftigt. Die Fingerspitzen nehmen daher den größten Teil dieses landkartenähnlich organisierten Systems in der Hirnrinde ein, gefolgt von Lippen, Gesicht und Mund. “Fingerspitzengefühl” kommt also nicht von ungefähr, wohl kaum einer käme auf die Idee, etwas mit dem Ellenbogen ertasten zu wollen. Auch dass kleine Kinder ganz automatisch alles zur näheren Erkundung in den Mund stecken, wird vor diesem Hintergrund verständlich.

Die Merkmale, die allein die Tastrezeptoren liefern, reichen jedoch noch nicht aus, um in einer Handtasche einen Gegenstand als Hausschlüssel oder Handy zu ertasten. Dazu ist ein weiterer Schritt nötig: Die Assoziationsgebiete im Gehirn vergleichen die eingehenden Informationen mit unseren bisherigen Erfahrungen und fügen sie wie ein Puzzle zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammen.

So ist die Braille-Schrift für die meisten Sehenden unverständlich, mit viel Übung jedoch kann sie ein Blinder aber lesen. Ein Masseur kann Verspannungen erkennen, von denen ein Laie nichts ahnt. Und so konnte auch Julia den Trick ihrer Mutter entlarven – obwohl der neue Stoffclown genauso aussah wie der alte. Die Erwachsenen hatten einfach nicht begriffen, dass es auf die vom vielen Knuddeln ‘unüberspürbar’ verformten Knöpfe ankommt.

(Quelle: www.dasgehirn.info, Autor Jana Schlütter)

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Komm in den Flow

Jeder kennt das gute Gefühl, wenn ihn das eigene Tun komplett einnimmt. Laut Psychologen können wir sogar einiges dazu beitragen, dass sich solche produktiven Momente öfter einstellen.

Meine Gedanken sind klar und fokussiert. Ich bin ganz im Hier und Jetzt, versunken in dem, was ich ­gerade tue. Ich fühle mich gut. Die Welt da draußen ist weit weg. Ich nehme mich und meine Sorgen kaum wahr. Mit solchen Aussagen von Sportlern, Künstlern und Wissenschaftlern beschrieb der Psychologe Mihály Csíkszentmihályi bereits 1975 jene besonderen Momente, in denen Menschen ganz in ihrem Tun aufgehen und alles um sich herum vergessen.

Seither lieferte die psychologische Forschung viele Belege dafür, dass das Flow-Erleben meist nicht nur als unmittelbar belohnend empfunden wird. Es kann, wenn es sich regelmäßig einstellt, auch das allgemeine Wohlbefinden, die geistige und körperliche Leistungs­fähigkeit sowie die Lebenszufriedenheit steigern. Was läge da näher, als nach Wegen zu suchen, um derartige Momente im Alltag zu fördern? Jeder kennt Flow-Zustände, ob in der Freizeit oder bei der Arbeit, beim Joggen und Spielen, beim Musizieren und Basteln sowie bei herausfordernden Aufgaben im Beruf. Wer „in den Flow kommt“, ist dabei oft zu ­außergewöhnlichen Leistungen fähig. Woran liegt das?

Eine erste Antwort darauf lautet: Flow fühlt sich einfach gut an! Was uns selbstvergessene Momente beschert, das empfinden wir als schön – folglich suchen wir solche Gelegenheiten vermehrt und verbessern dadurch unser Können. Wie die Psychologen Stefan Engeser und Falko Rheinberg in einer 2008 erschienenen Untersuchung zeigten, schnitten Studierende, die beim Statistik-Pauken in den Flow kamen, bei der Abschlussprüfung besser ab. Offenbar half es ihnen, für die Klausur zu lernen, wenn sich dabei solche besonderen Augenblicke einstellten.

Zu einem ähnlichen Resultat kamen im folgenden Jahr Julia Schüler und Sibylle Brunner, damals an der Universität Zürich, in einer Studie mit Marathonläufern. Je öfter die 65 befragten Hobbysportler Flow-Momente im Training erlebten, desto schneller liefen sie die rund 42 Kilometer lange Strecke. Laut den Forscherinnen befeuerte der Flow den Trainingseifer der Läufer, so dass sie letztlich besser präpariert an den Start gingen. Das Flow-Erleben während des Wettkampfs beeinflusste die Laufzeit dagegen nicht.

 

Ist Flow also im Grunde eine Form von Stress?

Jein! Zwar sind wir in diesem Zustand durchaus körperlich und geistig beansprucht und er verbraucht Energie, weshalb wir auch nicht permanent darin verharren können. Allerdings ist die Erregung niedriger als bei negativem Stress. Außerdem ist das subjektive Kontrollerleben beim Flow allgemein hoch. Alles geht leicht von der Hand, wir haben unser Tun vollkommen im Griff – ganz anders als etwa beim chaotischen Treiben im Büro, wenn immer neue, unvorhersehbare Aufgaben über uns hereinbrechen.

Vermutlich ist das starke Kontrollerleben auch einer der Gründe dafür, weshalb Flow-Momente sich gut anfühlen und auf die allgemeine Lebenszufriedenheit ausstrahlen. Wie ein Team um den Psychologen Clive Fullagar von der Kansas State University (USA) 2009 berichtete, sind Menschen, die vermehrt Flow erleben, in der Folge positiver gestimmt. Niederländische Forscher um Evangelia Demerouti zeigten 2012, dass Flow bei der Arbeit sogar eine akti­vere Freizeitgestaltung nach Feierabend fördern kann. Dieser Effekt trat jedoch nur dann auf, wenn die Befragten gut von ihrem Job „abschalten“ konnten. Am günstigsten erscheint also eine Kombination aus Flow im Beruf und Entspannung danach.

Ziele

Zu den weiteren förderlichen Faktoren zählte bereits Mihály Csíkszentmihályi vor gut 40 Jahren klar definierte Ziele und Feedback. Klare Ziele sorgen dafür, dass wir unser Abschneiden an etwas festmachen und entsprechend würdigen können. Nur dann erhalten wir auch ein hilfreiches Feedback darüber, wie gut wir das Ziel erreicht haben – was wiederum das Gefühl der Kontrolle stärkt. Praktisch gesprochen heißt das: Statt etwa den großen Projektabschluss in drei Monaten anzupeilen, sollte man beispielsweise Tages- oder Wochenziele definieren. So bleibt man leichter auf Tuchfühlung mit dem eigenen Fortschritt.

Zudem helfen abwechslungsreiche Aufgaben mit Handlungsspielräumen dem Flow auf die Sprünge. Nehmen wir einen Büroangestellten, der die immer gleichen Arbeitsschritte in einem vorgegebenen Rhythmus ausführt. Der Betreffende fände eher in den Flow, wenn er verschiedene Tätigkeiten in selbst gewählter Abfolge erledigen könnte. In den meisten Berufen lassen sich die eigenen Aufgaben zu einem gewissen Grad durchaus mitgestalten.

 

Weiterer Flow-Effekt

Evangelia Demerouti von der Erasmus-Universität in Rotterdam wies in einer 2006 veröffentlichten Studie auf einen weiteren Flow-Faktor hin: die subjektiv empfundene Bedeutung der Aufgabe. Wer sich den Sinn und Zweck seines Tuns vor Augen führt, erhöht damit die Chance, Flow zu erleben. Wie das Wort „subjektiv“ schon andeutet, geht es hier um eine individu­elle Bewertung. Eine Reinigungskraft im Krankenhaus kann sich zum Beispiel bewusst machen, wie wichtig Hygiene für die Genesung der Patienten ist. Zudem erkannte Demerouti in der ­Unterstützung durch andere eine wichtige Ressource: Freunde, Verwandte, Kollegen und Vorgesetzte. Sie alle können uns helfen, vor anspruchsvollen Aufgaben nicht zu verzagen, sondern sie als Chance zu betrachten. Ob der Chef einen coacht, die Kollegen Schützenhilfe leisten oder Freunde emotionalen Halt geben – schon zu wissen, dass uns jemand unterstützt, stärkt das Gefühl, die jeweilige Sache im Griff zu haben. Was wiederum den Flow fördert.

 

Was lernen wir daraus?

Typisch für Flow ist ein gesundes Maß an körperlicher Aktivierung. Sowohl leicht erhöhte Cortisolwerte und Sympathikusaktivität wie auch das Ankurbeln des Parasympathikus scheinen ihn zu fördern. Um den Sympathikus anzuregen, eignen sich etwa ein Spaziergang oder leichte Gymnastik; der Parasympathikus hingegen lässt sich am besten über die Atmung steuern. Bei Stress hilft es daher, mehrmals tief ein- und auszuatmen. Meditation oder autogenes Training erhöhen ebenfalls die parasympathische Aktivität. Nimmt sie dagegen überhand, etwa nach einer deftigen Mahlzeit, fallen wir in ein Tief. Essen Sie in den Arbeitspausen also nicht zu reichlich, und gehen Sie ein wenig spazieren! Und weil der natürliche Cortisolspiegel am Morgen zirka eine Stunde nach dem Aufstehen am höchsten ist, bearbeitet man am besten um diese Zeit Aufgaben, bei denen sich der Flow einstellen soll. Bei alldem sollte man nicht vergessen: Flow fördert zwar das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit, dennoch ist er ein Zustand erhöhter Erregung. Und so gilt: Die Dosis macht das Gift! Nur wer auch einmal Pause macht, kann vom Flow dauerhaft profitieren.

(Quelle: www.spektrum.de, Authoren: Corinna Pfeifer, Gina Wolters und Nora Hein)

 

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